Die meisten Geschlechtskrankheiten lassen sich unkompliziert und effektiv behandeln. Um einen Behandlungserfolg zu garantieren, ist eine frühzeitige Erkennung der Infektion wichtig. Nach der Infektion mit einer STI lassen gewisse Anzeichen auf eine Erkrankung schließen.
Obwohl Geschlechtskrankheiten von verschiedenen Erregern verursacht werden und unterschiedliche Auswirkungen haben können, gibt es einige allgemeine Anzeichen, die auf eine STI hinweisen. Um eine spezifische Geschlechtskrankheit zu diagnostizieren und erfolgreich behandeln zu können, sollte bei Auftreten dieser Symptome ein Arzt aufgesucht und ein STI-Test durchgeführt werden.
Die ersten typischen Anzeichen einer STI sind Juckreiz, Brennen oder Schmerzen während des Wasserlassens. Obwohl diese Beschwerden nicht ausschließlich infolge einer Infektion mit einer Geschlechtskrankheit auftreten müssen, sollte der weitere Verlauf genau beobachtet werden.
Ein Großteil der Geschlechtskrankheiten ist aufgrund eines veränderten Ausflusses erkennbar. Krankhafter Ausfluss aus der Vagina, dem Penis oder After zeichnen sich durch einen unangenehmen Geruch, ungewöhnlicher Konsistenz (schaumig, schleimig, eitrig) und einer ungewöhnlichen Färbung (gelblich, grünlich, bräunlich) aus. Es ist zu beachten, dass sich der Ausfluss bei Frauen im Verlaufe des Monatszyklus verändert. Bei leichten Veränderungen handelt es sich nicht um Geschlechtserkrankungen. Dies gilt vor allem dann, wenn der Ausfluss weiß beziehungsweise ein wenig gelblich ist.
Es gibt wenige Geschlechtskrankheiten, die Schmerzen beim Anal- beziehungsweise Vaginalverkehr verursachen. Das Gleiche gilt auch für Beschwerden im Unterleib. Dennoch kann eine andere Erkrankung diese verursachen, sodass der Arztbesuch in jedem Fall empfehlenswert ist.
Bemerken Frauen Störungen ihres monatlichen Zyklus, kann dies ein Anzeichen sexuell übertragbaren Infektionen sein. Bleibt die Menstruationsblutung aus, kommt es zu vaginalen Blutungen außerhalb der Periode oder kommt es zu unregelmäßigen Regelblutungen sollte ein Arzt konsultiert werden. Besonders in Verbindung mit anderen beschriebenen Symptomen, können Menstruationsstörungen auf eine Geschlechtskrankheit hindeuten.
Darüber hinaus existieren Geschlechtskrankheiten, die nach der Inkubationszeit anhand grippeähnlicher Symptome erkennbar sind. Hierzu gehören beispielsweise:
Dass eine Geschlechtskrankheit vorliegt, kann an allgemeinen Symptomen vermutet werden. Einzelne STIs weisen jedoch spezifische Merkmale auf, an denen eine Erkrankung erkannt werden kann. Selbst wenn anhand der folgenden Symptome eine Geschlechtskrankheit vermutet wird, kann nur ein Arzt eine sichere Diagnose stellen und die optimale Behandlung empfehlen.
Hautveränderungen und Hautwucherungen sind typische Anzeichen für Syphilis, Feigwarzen und Herpes genitalis. Genitalherpes äußert sich durch mit Flüssigkeit gefüllter Bläschen im Genitalbereich. Diese sind hoch ansteckend und sollten nicht direkt berührt werden. Werden blumenkohlartige Hautwucherungen festgestellt, handelt es sich zumeist um Feigwarzen. Diese gelten zwar als "gutartige" Hautveränderungen und lösen keinen Krebs aus, dennoch sind sie ansteckend, jucken und können Folgeerkrankungen hervorrufen.
Bei Syphilis entsteht an der Stelle, an der das Bakterium in den Körper gelangt ist, ein kleiner, dunkelroter Knoten. Nach einiger Zeit entsteht aus dem Knoten ein scharf begrenztes, nässendes Geschwür, welches hochinfektiös ist. Es können auch mehrere Geschwüre nebeneinander auftreten.
Da Genitalherpes, Feigwarzen und Syphilis durch diverse sexuelle Praktiken übertragen werden, treten die Hautveränderungen vor allem an folgenden Körperregionen auf:
Bei den meisten Geschlechtskrankheiten bilden sich diese Auffälligkeiten nach einigen Wochen teilweise beziehungsweise komplett ohne Behandlung wieder zurück. Dieser Prozess ist Teil des normalen Krankheitsverlaufs von STIs. Es handelt sich dabei nicht um eine Heilung. Vielmehr verbleibt die Infektion im Organismus und bricht oftmals zu einem späteren Zeitpunkt in einer akuten Form erneut aus.
Etwa zehn Tage nach der Ansteckung sind ersten Gonorrhoe Symptome im Genitalbereich, Mund, Hals, Augen beziehungsweise im After erkennbar. Bei Männern und Frauen ist Tripper durch folgende Symptome erkennbar:
Frauen, die sich mit Gonorrhöe infiziert haben, bemerken zudem starke Menstruationsblutungen beziehungsweise häufige Zwischenblutungen.
Die bakterielle Infektion ist im Anfangsstadium schwer erkennbar. Häufig wissen Betroffene nicht, dass sie an Chlamydien leiden, da die Krankheit bei 50% der Männer und 80% der Frauen vorerst symptomlos verläuft. Erste Anzeichen treten außerdem frühestens drei Wochen nach der Infektion auf und werden nicht immer als solche erkannt. Selbst wenn die Erkrankung symptomlos verläuft bzw. die Anzeichen verspätet eintreten, können Sexualpartner angesteckt werden.
Chlamydien können anhand folgender Symptome erkannt werden:
Der HI-Virus ist nur mithilfe eines Tests mit Sicherheit nachweisbar. Vereinzelt bemerken Personen während des HIV Frühstadiums folgende Symptome, die jedoch nicht immer sofort einer HIV Infektion zugeordnet werden:
Diese ersten Symptome klingen meist innerhalb von 7 bis 30 Tagen von allein ab. Betroffene sind in diesem Zeitraum jedoch sehr ansteckend. Nach diesen ersten HIV Symptome kommt es oftmals erst bis zu zehn Jahren später zu einer ausgeprägten Symptomatik. Aufgrund dessen werden beispielsweise Schwangere in Deutschland standardmäßig auf HIV getestet.
Nach circa ein bis drei Wochen sind erste Anzeichen der Trichomonaden Infektion erkennbar. Vor allem Frauen sind von typischen Symptomen betroffen:
Bei Männern sind ähnliche Anzeichen in abgeschwächter Form zu beobachten. Die Symptome ähneln beim Mann einem Harnwegsinfekt. Betroffene verspüren Juckreiz oder Brennen beim Wasserlassen. Ebenfalls kommt es in einigen Fällen zu einem milchigen Ausfluss. 85% der betroffenen Männer wissen jedoch nicht, dass sie an Trichomoniasisleiden, da die Infektion ohne jegliche Symptome verläuft.
Internationale Studien zeigen, dass ein Großteil aller STIs komplett ohne Symptome verläuft. Entsprechend ratsam ist es, seinen Körper sehr genau zu beobachten. Sollten ungewohnte Veränderungen auftreten oder Zweifel bestehen, ist die Konsultation eines Arztes empfehlenswert. Dies dient nicht nur der eigenen Gesundheit, sondern vielmehr auch dem Schutz des Partners. Personen, die häufig ihren Sexualpartner wechseln, sollten Kondome verwenden, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren und sich in regelmäßigen Abständen auf Geschlechtskrankheiten testen lassen.
Da einige Geschlechtskrankheiten bereits bei engem Hautkontakt übertragen werden, ist trotz der Nutzung von Kondomen ein regelmäßiges STI Screening beim Arzt des Vertrauens empfehlenswert. In Deutschland existiert die ärztliche Schweigepflicht, wodurch die unerwünschte Weiterleitung von Informationen vom Arzt zu den Eltern von Minderjährigen nicht möglich ist. Darüber hinaus ist ein STI Test auch bei offensichtlich gesunden Schwangeren empfehlenswert, denn Geschlechtskrankheiten können akute Schäden bei dem Ungeborenen beziehungsweise während der Geburt verursachen.
Besteht die Vermutung, an einer Geschlechtskrankheit zu leiden, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Obwohl es spezialisierte Ärzte wie Urologen, Gynäkologen und Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten gibt, können auch sämtliche niedergelassene Ärzte einen STI Test vor Ort durchführen. Die Diagnose einer Infektion erfolgt nach der Durchführung eines Tests. Ein Test wird zumeist mittels Abstrich bzw. Blut- oder Urinprobe durchgeführt.
Der Testzeitpunkt wird in Abhängigkeit von der Diagnose festgelegt. An folgenden Richtwerten können sich Betroffene orientieren, um ein zuverlässiges STI Testergebnis zu erhalten:
Veröffentlicht am: 05.10.2016